Sabal minor
(Zwergpalmetto)
Die Sabal Minor ist eine langsam wachsende strauchartige Palme, welche im
Südosten der USA ihre Heimat findet. Sie ist einer der kleinsten der Sabals und ihre
Fächerwedel sind blaugrün bis grün gefärbt, ihre Blattstiele sind wie bei allen Sabals
unbedornt.
Die Zwergpalmetto erscheint meist stammlos, besitzt aber einen unterirdischen
Stamm, dieser kann aber bei optimalen Bedingungen eine Höhe von 1 m erreichen,
welches ich auf Elba beobachten konnte. Im Sommer werden mehrere, schlanke
Blütenstände gebildet, die aus zwittrigen, weißen, Blüten bestehen, die Früchte sind
klein, rund, schwarz. Mit Fruchtansatz hatte ich bis jetzt noch kein Glück, ich
denke die Vegetationsperiode ist zu kurz. Überhaupt ist das Wachstum in
Mitteleuropa wegen der tiefen Wärmesumme eher langsam. Sie sollte folglich an
einem sehr warmen, geschützen, sonnigen Platz stehen. Außerdem kann man in den
Übergangsmonaten, mittels luftigen Folienzelt das Wachstum verbessern. Für
reichlich Wassergaben während den Sommermonaten ist die Sabal, welche in ihrer
Heimat oft in Sumpfgebieten gedeiht, sehr dankbar. Dabei bevorzugt sie frische und
humusreiche Böden. In unseren mitteldeutschen Sommern zeigen sich nur 1 bis 2
neue Fächer pro Jahr, große kräftige Pflanzen mit viel Blattsubstanz habe ich fast
nur in wam-heißen Regionen beobachtet. Die Zwergpalmetto sollte trocken und hell
von 5 bis 15°C überwintert werden, vorübergehend werden auch höhere
Temperaturen vetragen. Erstaunlicherweise haben sich einige kleine Sabals als
Zimmerpflanzen vom Herbst bis zum Frühjahr vorübergehend wacker geschlagen,
dann aber immer wieder mal Schädlingskontrolle.
Im Garten ausgepflanzte Palmettos werden bei mir ab November mittels
Regenschutz überdacht, damit der Stammansatz und Wedel vor Niederschlägen
geschützt sind. Die Seiten bleiben offen, damit für Belüftung gesorgt ist. Vor
Einsetzen des Dauerfrosts werden die Wedel nach oben zusammengebunden und
locker mit dickem Vlies eingehüllt. Unter -8°C wird ein Luftpolsterfoliensack
drübergezogen und mit einem Grablicht beheizt. Da hier jedoch nur ein geringer
Luftaustausch stattfindet, sollte man die Zeitspanne nicht ewig ausdehnen (ab und
zu lüften). Auf Grund ihrer geringen Grösse ist die Winterschutzbebauung erfreu-
licherweise nicht so aufwendig. Der Sabal minor werden von mir bei normaler
Luftfeuchtigkeit nur -10°C zugemutet, die viel gepriesenen -20°C kann ich für unser
Klima nicht belegen. Lang anhaltende Fröste scheinen ihr nicht so zu gefallen,
deswegen wird sie ungeschützt auf Dauer Winter für Winter an Substanz verlieren
und irgendwann auf den Kompost landen.
Wer auf Nummer sichern gehen will, kultiviert sie erfolgreich in Kübel, dabei hat sie
im Sommer bei hohen Temperaturen viel Durst und sollte ab und an mal etwas
gedüngt werden. Das überschüssige Wasser im Topfuntersetzer wird an heißen Tagen
gern aufgesogen.
Mein selbst gesammeltes Saatgut hat bei Temperaturen um 28°C nach einigen
Monaten problemlos gekeimt.
Fazit: schöne Pflanze für den kleinen Garten und Balkon, aber man muss sich halt
ein wenig darum kümmern
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